Kein Stress mit der Fuge – so klappt’s von Anfang an

Wir Fliesenlegerinnen und -leger haben ja schon genug zu tun. Da braucht es nicht auch noch zusätzlich Stress mit dem Auftraggeber, oder? Soweit das Wunschdenken. Doch jeder von uns kennt das Problem: Leider gibt es in unserem Alltag immer wieder Diskussionen mit Kunden, weil gerade in unserem Gewerk Anspruch der Bauherren und die machbare Wirklichkeit beim Verlegen zu sehr auseinanderdriften. Transparenz, fundierte Beratung und offene Kommunikation können euch dabei helfen, ein stets entspanntes Verhältnis zu euren Auftraggebern zu haben. Vom Anfang bis zum Ende. Wie ich das meine, werde ich heute am Beispiel der Belagsfuge erklären.

„Das habe ich mir aber anders vorgestellt“

Manchmal ist es wirklich zum Davonlaufen: Wir haben in unseren Augen alles tipptopp ausgeführt, die schönsten Formate handwerklich sauber verlegt, waren perfekt im Zeitplan – und bei der Abnahme mäkelt die Bauherrenfamilie am Ergebnis herum. Hier ist die Fuge einen Millimeter zu breit, hier schließt sie nicht sauber mit der Fliese ab und irgendwie ist die Fuge jetzt auch viel dunkler, als man sich das so vorgestellt hat.

Puh, da muss man dann erst einmal durchatmen. Und im Worst Case heißt das: „Mängelrüge, ich hör‘ dir trapsen…“

Wie gesagt, diesen Stress braucht wirklich keiner von uns und ich habe für mich zum Glück einen guten Weg gefunden, unnötigen Diskussionen vorzubeugen und sie bestmöglich zu vermeiden. Dieser Weg führt definitiv über die kompetente Beratung im Vorfeld und natürlich über die umfassende Aufklärung vor der Auftragsvergabe. Über die sechs Phasen der Beratung habe ich ja schon in meinem Beitrag Chancen der Vermarktung geschrieben.

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Bauen wird bekanntlich immer teurer und klar: Wer viel Geld für sein neues Eigenheim ausgibt, der hat zu Recht einen hohen Anspruch an die erbrachte Leistung der unterschiedlichen Gewerke. Das gilt natürlich auch für den Fliesenbelag – ganz egal, ob im Bad oder im Wohnbereich, ob an der Wand oder am Boden. Da soll das XXL-Format dann besonders harmonisch sein und die Fuge natürlich kaum sichtbar.

Und genau an diesem Punkt müssen wir unsere Kunden abholen und ihnen erklären, dass der optische Anspruch das eine ist – und die mängelfreie, handwerklich machbare Ausführung das andere.

Die technischen Anforderungen an die Fuge

Aus bauphysikalischer technischer Sicht hat die Belagsfuge folgende Aufgaben:

1. Sie verschließt die Belagsfläche hygienisch.

2. Sie gleicht die unterschiedlichen Breiten der keramischen Fliesen aus.

3. Sie gleicht auch die handwerkliche Toleranz aus.

4. Sie nimmt bauphysikalische Spannungen auf, wie zum Beispiel beim Aufheizen eines Estrichs im Winter bei einer Fußbodenheizung.

5. Sie komplettiert den Fliesenbelag optisch und ist Teil des Belagsystems.

Wie sage ich’s dem Kunden?

Wir vom Fach wissen natürlich um die technischen Anforderungen an die Fuge, doch wie sage ich es dem Kunden?

Also, ich schnappe mir als Argumentationshilfe gerne die Fachinformation „Zementäre Fugen“ des Fachverbandes Fliesen und Naturstein, die ihr euch bequem herunterladen könnt. (Schadet übrigens auch nicht, wenn ihr eure Kunden mal reinblicken lasst…)

Hier gibt es wirklich wertvolle Tipps, gerade auch dann, wenn es zu Abweichungen von der Regelausführung nach der DIN 18352 kommen sollte.

Folgende sind für mich die wichtigsten Insights aus der Fachinformation und mittlerweile elementarer Bestandteil meiner Beratungs- und Aufklärungsarbeit. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele Aha-Effekte ich mit diesen Argumenten auslöse:

Die Fugenbreite

1. Wir Fliesenlegerinnen und -leger sind verpflichtet, Toleranzen der Beläge über die Fuge auszugleichen.

2. Es gibt explizit die handwerkliche Toleranz von ± 1 mm. Diese gilt übrigens auch bei der Verwendung von Fugenkreuzen.

3. Bei XXL-Formaten schreibt der Verband eine technisch notwendige Mindestfugenbreite von 3 mm vor.

4. Gerade bei großformatigen Fliesen kann es angesichts der zugelassenen Ebenheitstoleranzen der Fliesen zu störenden Höhenversätzen kommen. Diese können bei schmalen Fugen deutlich stärker ausgeprägt sein.

5. Je nach Fliesen- und Plattenkanten kann die mit dem Bauherrn vereinbarte sichtbare Fugenbreite von der technisch notwendigen Fugenbreite abweichen.

Als wichtigen Punkt ergänze ich hier immer noch, dass eine mineralische zementäre Fuge nie zu 100 % gefüllt und plan mit der Fliese abschließen kann, weil wir ja das Schwindverhalten im Erhärtungsvorgang haben. Wer von euch diesen Schwund kontrolliert minimieren will, kann das mit der Reaktionsharzfuge CRISTALLFUGE-EPOX von SCHOMBURG tun, muss sich aber bewusst sein, dass auch hier beim Nachreinigen etwas Fuge verschwindet.

Die Fugenfarbe

Bei Fugenmörteln mit hydraulischer Erhärtung können Farbschwankungen auftreten, insbesondere dann, wenn es kein gleichmäßiges Feuchtigkeitsangebot während des Erhärtungsvorgangs geben sollte. Mit dem Reaktionsharzmörtel CRISTALLFUGE-EPOX von SCHOMBURG seid ihr hier grundsätzlich immer auf der sicheren Seite, auch in punkto langlebiger Farbbrillanz. Wenn ihr im zementären Mörtelbereich bleiben wollt, dann eignet sich in meinen Augen die CRISTALLFUGE-PLUS hervorragend für eure Projekte, dank ihrer gesteinseigenen Bestandteile gerade auch bei empfindlichen Materialien wie Kalksteinen oder Marmor. Und klar: Bei der großen Farbauswahl von 15 Farbtönen findet ihr mit euren Kunden bestimmt den richtigen.

Die Kontrastwirkung

Bei einem starken Kontrast zwischen Fliese und Fugenmörtel tritt eine optische Wechselwirkung ein. Bei hellen Fliesen wirkt der Fugenmörtel häufig dunkler und bei dunklen Fliesen wirkt der Fugenmörtel häufig heller.

Reinigung und Pflege

Bekanntlich sind die Fugen auch nach ihrer Aushärtung nach wie vor der empfindlichste Teil des keramischen Belages und insbesondere saure Reiniger kratzen an ihrer Stabilität und Langlebigkeit. Der Verband empfiehlt daher, die Auftraggeber schon bei der Beratung und vor der Auftragsverteilung schriftlich auf die richtige Reinigung und Pflege hinzuweisen. Umso mehr lege ich euch da die CRISTALLFUGE-Produkte von SCHOMBURG ans Herz, denn damit habt ihr keinen Stress, aber auch eure Kunden nicht. Mehr zum Thema Reinigung von Fugenmörteln erfahrt ihr auch in meinem Beitrag Haushaltsreiniger und deren Wirkung auf Fugenmörtel.

Meine persönlichen Ergänzungen

Mit den Tipps aus der Fachinformation des Fachverbands Fliese und Naturstein fahre ich wirklich sehr gut in meinem Alltag. Um auf Nummer sicher zu gehen und die Beratungsqualität noch zu steigern, habe ich für mich noch zwei weitere Punkte herausgearbeitet, die mir wichtig sind.

Die Bewegungsfuge

So wichtig sie bauphysikalisch sind, so störend können Bewegungsfugen für die Optik des Fliesenbildes und damit für den Bauherren sein. Umso wichtiger ist es, dass die Auftraggeber vor der Ausführung genau Bescheid wissen, wo Bewegungsfugen geplant sind und dort die Optik beeinträchtigen können.

Mein Tipp für euch: Der Fugenplan

Ich empfehle euch wirklich, einen Fugenplan in eure Dokumentation aufzunehmen und euch den Plan vom Auftraggeber und/oder dem Planer abzeichnen zu lassen. Je mehr Details drin sind, umso besser, also: Anordnung und Breite der Bewegungsfugen und Silikonfugen, die Breite und Farbe der Belagsfugen, die Verlegerichtung der Fliesen sowie die Achsen und Startpunkte der ersten ganzen Fliesen, die dann das Raster bestimmen. Und klar, die Verlegeart dokumentiere ich natürlich auch im Fugenplan. Wenn ihr dann noch reinschreibt, dass ihr euren Auftrag ausschließlich mit den qualitativ hochwertigen CRISTALLFUGE-Produkten von SCHOMBURG ausführt, schafft das zusätzlich Vertrauen.

Die Musterfläche

Wenn ich in der Beratung merke, dass es meinen Kunden an optischer Vorstellungskraft fehlt, dann hilft nur eines: Ich mache ein Musterfläche. Okay, das ist aufwändig und kostet Zeit und Geld. Doch je nach Auftrag kann sich dieser Aufwand mehr als lohnen. Und eines ist klar: Lieber stecke ich vorab ein bisschen mehr Zeit in ein Projekt, wenn ich mir dadurch hinterher viel Diskussionen und Ärger sparen kann.

Vorher vereinbaren, hinterher nicht ärgern

Ihr seht schon: Ich bin für Aufklärung und Beratung, aber auch für klare Vereinbarungen. Denn je mehr ich vorher mit meinen Kunden – schriftlich (!) – vereinbare, desto weniger Stress habe ich hinterher. Im Gegenteil: Meine Kunden schätzen genau diese detaillierte und professionelle Aufklärungsarbeit sehr, weil es ihnen bei der Entscheidungsfindung hilft. Wenn sie im Vorfeld klar wissen, mit welchem Belag, welchem Mörtel und welchem Format sie am besten fahren und wie das Ganze die Optik beeinträchtigen kann, dann sind sie eher bereit, Kompromisse einzugehen und ihren Bauherrenanspruch an unsere Fliesenlegerwirklichkeit anzugleichen.

Also, denkt daran: Mit SCHOMBURG und der CRISTALLFUGE-Produktfamilie kann das Fliesenleger*innen-Leben so einfach sein. Machen wir es uns nicht unnötig schwer.

Bestimmt habt ihr noch ergänzende Tipps für eure Kolleginnen, Kollegen und mich, oder? Wie haltet ihr euch den Ärger vom Hals? Schreibt es gerne in den Kommentaren. Ich freue mich darauf!

Eure Anne!

Und übrigens...in unserem CRISTALLFUGE-Infoflip findet ihr alle Produkteigenschaften, Vorteile und Technische Daten zum Fugenprogramm von SCHOMBURG auf einen Blick. 


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